Der Preisverfall bei Heizöl hält nicht nur weiter an, sondern beschleunigt sich sogar. Seit Anfang Oktober fällt der Heizölpreis kontinuierlich, und unterschreitet nun sogar die 75€-Marke. Verbraucher die sich bisher noch nicht für die aktuelle Heizperiode mit Nachschub eingedeckt haben, profitieren nun von satten Ersparnissen. Da auch die Börsenkurse sinken, wird die aktuelle Preisentwicklung auf negative weltweite Konjunktureffekte zurückgeführt.
Die Heizölpreise sind erneut gesunken. Nach dem Preistief vom Montag geht es nochmals deutlich bergab. So kosten 100 Liter Heizöl EL im Schnitt (bei einer Bestellmenge von 3000 Liter) nur noch 74,60€. Die 75€-Marke wurde zum letzten Mal im Januar 2011 unterschritten. Zum Vergleich: im September 2014 war der Hektoliter Heizöl durchschnittlich 5 Euro teurer. Im Oktober 2013 kostete Heizöl sogar 10 Euro pro Hektoliter mehr. Mehr zum Thema Preisentwicklung
Niedrige Gasöl- und Rohölpreise sowie ein leicht steigender Eurokurs unterstützen die stark fallende Heizöl-Preiskurve. Gasöl befindet sich bereits seit einigen Wochen in einem Preistief. So kostet die Tonne derzeit 766 USD. Das entspricht beim aktuellen Euro / Dollar- Wechselkursverhältnis 608€. Auch die Rohölpreise haben einen neuen Tiefpunkt erreicht. Ein Fass Nordseeöl (Brent Crude) kostet das erste Mal seit Dezember 2010 weniger als 90 Dollar. Der Euro kostet 1,2627 USD, und ist damit etwas mehr als 1 Cent teurer als in der Vorwoche.
Die aktuelle Entwicklung der Ölpreise kommt auch für viele Experten unerwartet. Denn politische Krisenherde in den für die Ölförderung wichtigen Regionen, wie z.B. der Ukraine oder Syrien gehen normalerweise eher mit steigenden Notierungen einher. So gehen von Krisen normalerweise preistreibende Signale aus, da Marktteilnehmer eine Verknappung des Ölangebotes fürchten. Aktuell lässt sich jedoch genau Gegenteiliges beobachten. Obwohl es in Syrien sowie im Nordirak ständig zu einer Zuspitzung der politischen Lage kommt, und auch aus der Ukraine nicht wirklich gute Nachrichten kommen, sinkt der Ölpreis weltweit. Da derzeit auch die Kurse der wichtigsten Börsenindizes, wie z.B. Dax und Dow-Jones absinken, und zudem die Auftragslage vieler großer Unternehmen schlecht ist, ist das derzeitige Preisniveau eher als Ausdruck einer gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zu werten.
Eine Prognose für die weitere Preisentwicklung lässt sich aktuell nur sehr schwer treffen. So sind Schwankungen in beide Richtungen möglich. Verbraucher die auf Nummer sicher gehen möchten, sollten das attraktive Preisniveau für Ihre Bevorratung nutzen. Mit unserem Preisvergleich der Händler kann der eine oder andere Cent pro Liter zusätzlich gespart werden.
- spiegel.de “Drei Gründe warum der Ölpreis trotz Krisen sinkt”