Die Preisnotierungen für Heizöl fallen immer weiter. Der Brennstoff ist nun so günstig wie seit über 3 Jahren nicht mehr. Sinkende Gasölpreise, ein leicht steigenden Euro- / Dollar-Kursverhältnis sowie ein Überangebot an Rohöl auf den Weltmärkten bieten die Basis für ein neues Preistief. Verbraucher sollten nun unbedingt die Chance nutzen, und sich zum Schnäppchenpreis für die aktuelle Heizperiode eindecken.
Nachdem der Oktober 2014 bereits mit einem attraktiven Preisniveau gestartet war, fallen die deutschen Heizölpreise immer weiter. Zu Monatsbeginn kostete der Hektoliter EL durchschnittlich noch etwa 78€. Verbraucher die clever abgewartet haben, sparen bei einer Bestellung am heutigen 07.10.2014 nochmals etwa 1,4 Cent pro Liter ein. Mit etwa 76,60€ pro Hundert Liter im bundesweiten Durchschnitt haben die Preise für Heizöl den niedrigsten Stand seit über drei Jahren erreicht.
Nahezu alle wichtigen preisbestimmenden Faktoren entwickeln sich derzeit günstig, und bieten daher die Grundlage für ein Preistief. Wir erläutern die Entwicklung im Einzelnen:
- Gasölpreis: die Preisnotierungen für das Mitteldestilat (Produktionsvorstufe) für das spätere Heizöl fallen schon seit längerer Zeit kontinuierlich. Noch Ende Juni 2014 kostete die Tonne Gasöl über 930 USD (entspricht zum aktuellen Wechselkursverhältnis etwa 738 Euro). Anfang Oktober müssen Händler nur noch rund 786 USD pro Tonne Gasöl (entspricht zum aktuellen Wechselkursverhältnis etwa 623 Euro) zahlen. Die Notierung für den wichtigsten Preisfaktor ist im genannten Zeitraum um etwa 20% gesunken.
- Rohölversorgung: auch die weltweite Versorgung mit Rohöl spielt für die Preisbildung eine wichtige Rolle. Auf den Weltmärkten herrscht derzeit ein Überangebot an Rohöl, da die Förderquoten insbesondere der OPEC-Länder höher sind als die aktuelle Nachfrage. Ist das Angebot hoch, sinkt der Preis.
- Weniger Nachfrage aus den USA – die USA als einer der weltweit grössten Ölkonsumenten importieren immer weniger Öl. Die Vereinigten Staaten setzen bei der Erdölförderung zunehmend auf Fracking. Hierdurch können bisher unzugängliche Erdölvorkommen im eigenen Land gefördert werden. In der Folge muss weniger Erdöl aus dem Ausland importiert werden. Das Angebot auf dem Weltmarkt steigt, wodurch der Preis sinkt.
- Eurokurs hat Talsohle erreicht – beim Euro/Dollar-Kursverhältnis ist eine leichte Trendwende erkennbar. Nachdem die europäische Gemeinschaftswährung am 05.10.2014 auf ein historisches Tief von 1,2510 USD/Euro gefallen war, konnte sie inzwischen wieder um 1,5 Cent auf 1,2650 USD/Euro zulegen. Ein steigender Eurokurs sorgt für günstigere Preise bei Importgütern wie Öl.
- Schlechte Aussichten für die Wirtschaft – ob Deflationsangst in Europa, schlechte Konjunkturprognosen aus den USA, die wachsende Terrorgefahr im Nahen Osten oder die sich ausbreitende Ebola-Seuche – viele Faktoren sorgen derzeit für eine gedämpfte Stimmung an den Börsen, was sich auch letztlich auf die Preisbildung bei Rohstoffen niederschlägt.
Wer mit seiner Heizölbestellung bis jetzt abgewartet hat, kann nun zum absoluten Schnäppchenpreis auftanken. Verbraucher die auf Nummer sicher gehen möchten, sollten ihre Bestellung jetzt aufgeben. Wer zum spekulieren neigt, könnte auch abwarten, ob Heizöl möglicherweise noch billiger wird. Sollte sich der Eurokurs weiter erholen, könnten die Preise wechselkursbedingt noch weiter absinken.
- sueddeutsche.de „USA werden zum Öl-Exporteur“
- zeit.de „Fracking macht USA unabhängig von Erdöl-Importen“