Volltanken wenn der Heizölpreis günstig ist – eigentlich eine sinnvolle Idee, allerdings bietet sich die Möglichkeit nicht für jeden. Denn in vielen Haushalten ist das Geld knapp. Einen Kredit hilft zwar kurzfristig aus der Patsche. Um hierbei unnötige Kosten zu vermeiden, sollten Heizölkunden zunächst verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten abwägen, und die Konditionen vergleichen.
Heizöl bezahlen – welche Form der Finanzierung ist sinnvoll?
Während die Kosten für Strom oder Gas meist in bequemen monatlichen Abschlägen gezahlt werden können, wird die Heizölrechnung i.d.Regel als Einmalbetrag fällig. Doch dies ist für einen Haushalt mit durchschnittlichem Einkommen viel Geld. Wer Heizöl bestellt, jedoch bei Lieferung nicht zahlen kann, gerät nicht nur in finanzielle Schwierigkeiten, sondern muss auch mit rechtlichen Konsequenzen rechnen. In der Not greifen viele Hausbesitzer zu einer Kreditlösung. Wer seine Heizölrechnung nicht als Einmalbetrag bezahlen kann, sollte sich rechtzeitig um eine Finanzierung kümmern. Wir erläutern, welche Möglichkeiten tatsächlich sinnvoll sind, und was hierbei beachtet werden sollte.
Dispokredit
Keine Formalitäten, schnell, und bequem – das sind die Vorteile eines Dispos. Die Liste der Nachteile fällt zwar auf den ersten Blick deutlich kürzer aus, hat es jedoch in sich. 10% Zinsen und mehr werden für die Disponutzung fällig. Wird der von der Bank eingeräumte Kreditrahmen überschritten, kommen nochmal 4-5 % hinzu. Der Dispositionskredit auf dem Girokonto lohnt sich daher nur für kleinere Beträge von wenigen Hundert Euro. Wegen der tageweise Zinsberechnung sollte die Kreditlinie auch nur kurzfristig genutzt werden. Wer ein paar Hundert Euro für maximal eine Woche finanziert, und den Dispo anschließend zurückführt, fährt mit dieser Lösung gut. Für längere Zeiträume oder höhere Geldbeträge, eignet sich diese Form der Finanzierung allerdings nicht.
Ratenkredit
Eine beliebte Finanzierungsart ist der weit verbreitete Ratenkredit. Er gilt als Standardfinanzierung für die meisten Anschaffungen. Bei Zinsen ab 4% lässt sich im Vergleich zum Dispo der eine oder andere Euro sparen. Wer einen ratierliches Darlehen aufnimmt, profitiert zwar meist von niedrigen Raten, bindet sich aber grundsätzlich an eine bestimmte Laufzeit. Kreditnehmer sollten deshalb darauf achten, dass Sondertilgungen möglich sind, oder sich der Kredit ohne zusätzliche Kosten vorzeitig zurückzahlen lässt. Wichtig ist, dass das Darlehen innerhalb von maximal 12 Monaten zurück gezahlt werden sollte.
Rücklagen bilden
Wer rechtzeitig genug Rücklagen bildet, benötigt später keinen Kredit. Dieser einfache Zusammenhang gilt natürlich auch für die Heizölrechnung. Wer die Möglichkeit dazu hat, sollte monatlich Geld ansparen. Genau wie bei den Abschlägen für Strom oder Gas hat man so zum Stichtag einen Großteil des benötigten Kapitals bereits zusammen. Nur noch der die Sparraten übersteigende Betrag wird als Einmalzahlung fällig. Als Orientierung für Höhe der Sparraten dienen die Heizölkosten der letzten Saison. Sinnvoll hierfür ist ein Extra-Sparkonto, damit die Ersparnisse nicht für andere Ausgaben verwendet werden. Sinkt der Heizölpreis im entsprechenden Zeitraum, hat man sogar etwas Geld für die nächste Rechnung übrig.
Ratenzahlung
Eine Möglichkeit die Heizölrechnung bequem abzustottern bietet die Ratenzahlung. Üblicherweise gibt es verschiedene Laufzeiten zur Auswahl wie z.B. drei, sechs oder auch zwölf Monate. Zu beachten ist hierbei jedoch dass es sich beim Ratenkauf immer um einen Kredit handelt, für den i.d. Regel Zinsen gezahlt werden müssen. Wer sich für den Ratenkauf entscheidet, sollte deshalb ein Blick auf die Konditionen werfen, und mit anderen Finanzierungsarten vergleichen. Wer mit seinem Händler eine Ratenzahlung vereinbaren möchte, sollte dies bereits vor der Bestellung abklären.
Bevorratung auf mehrere Termine verteilen
Wer knapp bei Kasse ist, muss nicht den Heizölvorrat für die ganze Saison auf einmal bestellen. Eine beliebte Form das Haushaltsbudget zu entlasten, ist die Verteilung der Bevorratung auf mehrere Termine. Finanzierungskosten entstehen hierfür keine. Jedoch muss der Transportaufschlag mehrfach gezahlt werden. Sinken die Preise für Heizöl in der Zwischenzeit, lässt sich mit der Aufteilung sogar noch Geld sparen. Steigt der Preis hingegen, steigen die Gesamtkosten für die Bevorratung. Wer kleine Mengen bestellt, sollte stets den Füllstand im Auge behalten, um nicht plötzlich im Kalten zu sitzen.
Fazit
Die sinnvollste Vorgehensweise bei knappem Budget ist die Aufteilung der Bevorratung auf mehrere Termine. Wer finanzieren möchte, findet in einem günstigen Ratenkredit die beste Lösung. Wichtig sind hierbei niedrige Zinsen sowie eine schnelle und gezielte Rückzahlung. Denn die nächste Heizölrechnung kommt bestimmt.