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Die Faktoren der Preisbildung

Die Entwicklung des Heizölpreises ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. Wer eine zukünftige Preisentwicklung abschätzen möchte, sollte sich zunächst mit den Einflüssen auf die Preisbildung befassen.

Angebot und Nachfrage

Grafik zu den preisbildenden Faktoren von Heizöl

Ein grundsätzlicher Einflussfaktor auf den Heizölpreis ist das Zusammenspiel zwischen Angebot und Nachfrage. Das Angebot beschreibt die aktuell auf dem Markt verfügbare Menge, welche den Nachfragern (Haushalte, Unternehmen) zur Verfügung stehen. Wird das Angebot verknappt, steigt der Preis für Heizöl. Eine Reduzierung des Angebots kommt z.B. zu Stande, wenn die OPEC-Länder ihre Fördermengen für Rohöl drosseln. Ebenso verhält es sich bei einem Anstieg der Nachfrage. So kann z.B. ein besonders kalter Winter die Nachfrage stark erhöhen, und so zu einem höheren Heizölpreis führen. Das Kaufverhalten der Unternehmen und Verbraucher ist hierbei eine nicht zu unterschätzende Größe. Viele Haushalte die gleichzeitig bestellen, treiben den Ölpreis nach oben. Die Erfahrung hat gezeigt, dass viele Verbraucher das erste Mal an ihren Heizölvorrat denken, wenn es draußen kälter wird. Käufer, die zu diesem Zeitpunkt ihr Heizöl bestellen, müssen daher damit rechnen, einen höheren Preis zu zahlen. Umgekehrt können Heizölkunden eventuell Geld sparen, die auf eine sinkende Nachfrage zum Ende der Heizperiode setzen.

Gasölpreis

Das als Mitteldestillat (Grundstoff) für Heizöl und Diesel geltende Gasöl bezeichnet den Börsenwert für Heizöl, und bildet damit die Berechnungsgrundlage für den Heizölpreis. Da sich der Gasölpreis direkt auf den Heizölpreis hierzulande auswirkt, gehört Gasöl zu den wichtigsten Preisfaktoren. Sinkende Gasölpreise tragen maßgeblich zu einer Vergünstigung bei Heizöl bei, umgekehrt steigt bei teurerem Gasöl meist auch der Preis. Die Höhe des Gasölpreises richtet sich meist nach Angebot und Nachfrage an den Handelsbörsen.

Gasöl-Futures

Händler und Spekulanten engagieren sich an den Rohstoffmärkten häufig anhand so genannter Futures. Bei einem Future handelt es sich um die börsengehandelte Form eines Termingeschäfts. Hierbei wird ein Vertrag zu einem festgelegten Zeitpunkt in der Zukunft abgewickelt, bei dem die gehandelte Ware, der Preis sowie die Menge jedoch bereits heute feststehen. An den Rohstoffbörsen werden auch Futures auf Gasöl – das ist die produktionstechnische Vorstufe von Heizöl – gehandelt. Die Kontrakte werden monatlich geschlossen. Je nach Börsensituation und Erwartung der Marktteilnehmer steigt oder fällt der Futurepreis für Gasöl im Folgemonat. Da der Gasölpreis einen unmittelbaren Einfluss auf den Heizölpreis hat, lassen sich somit Rückschlüsse auf die zukünftige Preisentwicklung ziehen.

Rohölpreis

Grafik zum Rohölpreis als Einflussfaktor

Ebenfalls ein wichtiger Faktor sind die Preisnotierungen von Rohöl, welches Raffinerien für die Erzeugung von Heizöl benötigen. Bei wenigen Rohstoffen haben politische und wirtschaftliche Faktoren eine derart starke Wirkung auf den Preis wie beim Rohöl. Ganz allgemein gilt dabei, dass natürlich auch für Rohöl die Regeln von Angebot und Nachfrage gelten.

Wechselkurse

Rohöl wird an den internationalen Warenterminbörsen gehandelt. Handelspositionen an den Warenterminbörsen werden traditionell in US-Dollar abgerechnet. Rohölimporte müssen somit in Dollar bezahlt werden. Verändert sich das Wechselkursverhältnis zugunsten des Dollar (der Dollar wird also stärker), wird es für Europa teurer, Rohöl zu importieren. Damit verteuern sich auch die Heizölpreise in Deutschland. Der Dollarkurs gilt deshalb als zweitwichtigste Faktor, welcher den Heizölpreis aktuell hierzulande beeinflusst.

Wirtschaftliche Entwicklung

Maßgeblich für Preisänderungen am Ölmarkt ist auch die wirtschaftliche Entwicklung sowohl auf nationaler als auch auf globaler Ebene. In einer wirtschaftlichen Aufschwungphase steigt die Nachfrage nach Rohöl, was sich letztlich auf die Endverbraucherpreise für Heizöl auswirkt.

Geopolitische Einflüsse

Deutlich kurzfristiger wirken sich hingegen oft politische Unruhen aus. Das zeigen immer wieder Nachrichten zu Krisen im Mittleren Osten oder in anderen wichtigen Exportländern, zum Beispiel Nigeria. Politische Krisen oder, im schlimmsten Fall, kriegerische Auseinandersetzungen könnten zu Störungen bei den Öllieferungen führen, das geringere Angebot könnte jedoch oft nicht kurzfristig durch andere Länder ausgeglichen werden, was den Heizölpreis hierzulande in die Höhe treibt.

Steuern und Abgaben

Verbraucher müssen auf Heizöl sowohl Mineralölsteuer als auch Mehrwertsteuer zahlen. Die gestiegenen Steuern und Abgaben haben zwar nicht die jüngsten Preissteigerungen der Heizölpreise aktuell verursacht, sind jedoch zum Teil für die gestiegenen Heizölkosten in den letzten Jahren verantwortlich.

Einfluss von Spekulanten

Darüber hinaus werden sowohl die Preise für Rohöl und Gasöl als auch die Wechselkurse der Währungen immer wieder durch Spekulanten beeinflusst. Die Ausschläge der Kurse nach oben oder unten werden hierdurch oft über das ursprüngliche Maß hinaus verstärkt.

Die Preisentwicklung erfolgt häufig anhand bestimmter Verlaufsmuster – so genannter Trends. Hierbei handelt es sich um eine Entwicklung der Preiskurve in eine bestimmte Richtung, die meist über einen längeren Zeitraum Bestand hat. Die Bewegung in eine bestimmte Richtung resultiert einerseits aus den zu Grunde liegenden Faktoren (z.B. Gasölpreis oder Dollar-Wechselkursverhältnis), andererseits jedoch aus der Tendenz selbst. Denn die eigentliche Aufwärts- oder Abwärtsbewegung wird durch den Einfluss des Börsengeschehens über die zu Grunde liegenden Erwartungen der Marktteilnehmer verstärkt.

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