Der Heizölpreis hat sich in den vergangenen Wochen seit Jahresbeginn überwiegend seitwärts bewegt, und ist relativ stabil geblieben. Dies liegt in bestimmten Faktoren sowie deren Zusammenwirken begründet. Zum Jahresbeginn schien der Preis für Rohöl und damit letzten Endes auch für Heizöl anzusteigen, da der Euro gegenüber dem US-Dollar an Wert verloren hatte. Die amerikanische Währung ist nach wie vor die weltweite Leitwährung, daher wird der internationale Rohstoffhandel in dieser Währung abgewickelt.
Somit ist ein schwächerer Euro in der Regel gleichbedeutend mit einem hierzulande höheren Preis für Rohstoffe aller Art, und damit auch für Öl. Deutschland ist in Bezug auf Öl ausschließlich auf Importe angewiesen, so dass Schwankungen auf den Devisenmärkten hier sofort und beinahe ungebremst zu spüren sind. Ein weiterer Aspekt ist die Fördermenge in den Lieferstaaten. Hier kam es zu keinen signifikanten Schwankungen und die weltpolitische Lage gibt derzeit auch nur wenig Anlass zur Sorge.
Nachdem der Euro wegen einiger erfreulicher Meldungen aus dem gemeinsamen Währungsraum wieder anzog, ging der Heizölpreis wieder auf sein Ausgangsniveau zurück. Der Grund waren unter Anderem sinkende Zinsen für italienische Staatsanleihen und die Rückkehr Portugals an die internationalen Finanzmärkte. Dies gab offenbar zumindest kurzzeitig neuen Anlass zur Hoffnung für die angeschlagene Gemeinschaftswährung.
Mit der kurzen aber massiven Kälteperiode der vergangenen Woche ist natürlich auch die Nachfrage nach Heizöl spürbar angestiegen. Dies hat sich zwar nicht stark, immerhin aber spürbar auf den Heizölpreis niedergeschlagen, da der stärker werdende Euro-Kurs nicht mit der gestiegenen Nachfrage und damit den Preisen für Öl in US-Dollar Schritt halten konnte.
Die Kältewelle scheint vorläufig vorbei zu sein. Tauwetter in weiten Teilen Deutschlands macht es wahrscheinlich, dass weniger Heizöl nachgefragt wird. Hinzu kommen erfreuliche Konjunkturdaten aus dem Euro-Raum, was zu einer weiteren Aufwertung des Euro gegenüber dem Dollar geführt hat: Die Währung liegt nun auf dem höchsten Stand seit 14 Monaten. Entsprechend groß ist die Hoffnung der Verbraucher auf eventuell noch günstiger werdende Heizölpreise. Der Winter ist jedoch noch lange nicht vorbei. Es kann somit jederzeit noch einmal zu einem Kälteeinbruch und damit zu einer erhöhten Nachfrage nach Heizöl mit Preisanstieg kommen.
Insgesamt haben die vergangenen Wochen ein ruhiges Bild von der Entwicklung an den Ölmärkten gezeichnet und Analysten gehen auch von einem relativ ruhigen Jahr 2013 aus, sofern keine unvorhergesehenen Ereignisse etwa in Nahost eintreten sollten. Ein ruhiger Verlauf des Jahres wäre den hiesigen Verbrauchern angesichts ansonsten beständig steigender Energiepreise jedenfalls zu wünschen.
Bis auf einen „Außreißer“ um den 10.01.2013 lagen die Preise konstant unter 86€ pro 100 Liter für Heizöl EL Standard. Auch in den nächsten Tagen werden allenfalls geringfügige Schwankungen an den Märkten erwartet. Da die Preise aktuell moderat, und die Lieferfristen mit unter drei Wochen recht kurz sind, lohnen sich eventuell Nachbestellungen für den Heizölvorrat.