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Heizölpreise – Stabilisierung nur wechselkursbedingt – Euro auf Tiefstand

Stabilisierung nur wechselkursbedingt - Euro auf Tiefstand

Auch das Jahr 2015 beginnt mit sinkenden Heizölpreisen – sehr zur Freude der Verbraucher. Die Heizölnotierungen geben in der ersten Woche des neuen Jahres um satte 5% nach. In den letzten Tagen ist ein Ende des Abwärtstrends zu beobachten. Doch möglicherweise ist die Stabilisierung nur wechselkursbedingt. Denn der Euro steht angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung in Europa sowie sowie der ungewissen Zukunft Griechenlands stark unter Druck.

Die aktuelle Preisentwicklung

2014 war zweifellos ein gutes Jahr für alle Ölheizer, zumindest wenn man die zweite Jahreshälfte betrachtet. Lag der Heizölpreis im Spätsommer 2014 noch stabil bei etwa 80€ pro Hektoliter, setzte in der Folge ein langer Abwärtstrend ein. Bis zum Jahresende 2014 verloren die Notierungen satte 30%. So mussten Verbraucher Ende Dezember für dieselbe Menge nur noch rund 57,50€ berappen. Mit dem Jahreswechsel setzt sich die Preisentwicklung zunächst unverändert fort. Obwohl das neue Jahr gerade mal eine Woche alt ist, hat der Heizölpreis in dieser Zeit bereits 5% seines Wertes eingebüßt. Am 09.01.2015 zahlen Verbraucher nur noch rund 54,50€ pro Hundert Liter.

Was passiert gerade am Ölmarkt?

Der harte Wettbewerb der Förderländer, hohe Förderquoten sowie weltweit hohe Pegelstände in den Tanklagern ermöglichen das aktuell sehr niedrige Preisniveau bei Heizöl. Im Wettbewerb um die Förderquoten gelten heute andere Regeln als früher. Wer billig fördern kann ist im Vorteil, und versucht die Konkurrenz mit niedrigen Preisen aus dem Markt zu drängen. So nutzt derzeit Saudi-Arabien die niedrigen Fixkosten herkömmlicher Fördermethoden, um dem großen Konkurrenten USA Marktanteile abzunehmen. Die USA mit ihrer deutlich aufwendigeren Fracking-Methode müssen mit höheren Fixkosten kalkulieren. Laut dem Magazin Börse-Online kann das Fracking-Geschäft jedoch erst ab einem Rohölpreis von 80 USD pro Barrel profitabel betrieben werden. Tatsächlich liegt der Preis der beiden wichtigsten Rohölsorten Brent und WTI derzeit unter 50 USD. Der Preis für Brent-Cruide liegt derzeit bei 49,90 USD, der für US-Rohöl sogar bei nur 48,20 USD.

Ist die Bodenbildung nur wechselkursbedingt?

Insgesamt scheint sich der Heizölpreis nun auf dem niedrigen Niveau zu stabilisieren. Jedoch könnte die Bodenbildung auch wechselkursbedingt sein. Denn bei einem stärkeren Euro im Verhältnis zum Dollar wäre der Preis für Heizöl nochmals deutlich niedriger. Der Euro steht angesichts der anhaltenden europäischen Wirtschaftsflaute sowie den erneuten Spekulationen um einen Austritt Griechenlands aus der Währungsunion stark unter Druck. Die europäische Gemeinschaftswährung verlor gegenüber dem US-Dollar allein seit Mitte Dezember etwa 7% an Wert. Kostete der Euro am 16.12.2014 noch 1,2511 USD, sank der Wert bis zum heutigen 09.01.2015 auf 1,1790 USD. Damit befindet sich der Eurokurs im Verhältnis zum Dollar auf dem tiefsten Stand seit 16 Jahren.

Heizöl – sollten Verbraucher kaufen oder noch warten?

Angesichts des sehr attraktiven Preisniveaus können wir Verbrauchern uneingeschränkt dazu raten, die Tanks zu füllen. Wer spekulativ denkt, kann natürlich noch abwarten, und auf einen weiteren Preisrutsch hoffen. Derzeit neutralisieren sich der Kursverfall des Euro und die fallenden Rohöl und Gasölpreise. Zu einem weiteren Preisrutsch beim Heizöl kann es dann kommen, wenn der Eurokurs seine Talfahrt beendet. Angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage im Euroland könnte die europäische Gemeinschaftswährung jedoch weiter an Wert einbüßen. Wir rechnen daher eher mit einem Seitwärtstrend der Heizölpreise in den nächsten Tagen.

Quellen und weiterführende Seiten
  • boerse-online.de – Wie Saudi-Arabien vom niedrigen Ölpreis profitiert
  • spiegel.de – Erneute Spekulationen um einen Euro-Austritt Griechenlands
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