Die Heizölpreise in Deutschland befinden sich weiter im Aufwärtstrend. Ursächlich für den Preisanstieg ist die Leitzinssenkung der europäischen Zentralbank (EZB), welche den Eurokurs auf ein Langzeittief abstürzen lässt. Besonders ärgerlich: der Preisanstieg fällt genau in den Zeitraum, wo sich die meisten deutschen Verbraucher mit Heizöl für die kommende Heizperiode eindecken.
Die Bevorratungssaison für Heizöl ist in vollem Gange. Wer jedoch als Verbraucher auf günstigere Heizölpreise spekuliert hat, wurde leider enttäuscht. Der Heizölpreis hat sich im Vergleich zur Vorwoche erneut verteuert. Kostete der Hektoliter Heizöl EL am 03.09.2014 bundesweit im Schnitt nur etwa 79,50€, bewegt sich der Preis in dieser Woche (09.09.2014) um die 80€. In einigen Regionen Deutschlands müssen Heizölkunden sogar zwischen 81- und 82€ pro 100 Liter Heizöl zahlen (100 Liter Heizöl EL Standard Schwefelarm bei einer Abnahmemenge von 3000 Litern beim günstigsten Händler der Region).
Als hauptsächlicher Faktor für den aktuellen Preisanstieg bei Heizöl gilt der weiterhin sehr schwache Euro. Die europäische Gemeinschaftswährung verlor weiter an Boden auf den US-Dollar. So kostete der Euro zuletzt nur noch 1,2870USD. Der Eurokurs befindet sich derzeit auf einem 12-Monatstief. Auslöser des Kurverfalls war eine erneute Zinssenkung der EZB.
Die europäische Zentralbank senkte den ohnehin schon niedrigen Leitzins von 0.15% auf 0.05%. Mit diesem Schritt sollen Deflation, Verschuldung und wirtschaftliche Rezession in einigen Euroländern bekämpft werden. Banken die zukünftig Geld bei der Zentralbank hinterlegen möchten anstatt Kredite an Unternehmen zu vergeben, sollen zukünftig einen Strafzins von 0,2% a die EZB zahlen. Hiermit soll erreicht werden, dass der Zugang zu Krediten auch für kleinere Unternehmen erleichtert wird.
- Leitzins alt / neu: 0,15% / 0,05%
- Strafzins für Einlagen alt / neu: -0,1% / -0,2%
Sollte Russland im Ukraine-Konflikt nicht einlenken, wir die EU neue Sanktionen veranlassen. Die geplanten EU-Sanktionen treiben den Ölpreis in die Höhe, da hiervon auch die Erdölförderung Russlands betroffen sein wird. Weitere Wirtschaftssanktionen werden gegen Staatsbanken verhängt. Betroffen sind zudem europäische Rüstungsfirmen, die keine Waffen mehr an Russland liefern dürfen. Zudem wird für russische Unternehmen der Zugang zum europäischen Finanzmärkten erschwert – im Ergebnis werden Kredite für die Firmen teurer. Laut den Berichten einiger Quellen werden die Sanktionen jedoch nicht sofort umgesetzt, um Russland Gelegenheit zum Einlenken im Ukraine-Konflikt zu geben. Auch wenn bislang keine Umsetzungen der Sanktionen erfolgt ist, sind die Auswirkungen auf den Ölpreis bereits spürbar.
Das Preisniveau ist momentan nicht gerade günstig. Gehen die Heizölvorräte zur Neige, sollte eine kleinere Bestellung getätigt werden. Wer noch über genug Vorrat verfügt, kann einen günstigeren Zeitpunkt abwarten. Für alle Verbraucher die aktuell Heizöl bestellen müssen, empfehlen wir unsere Spartipps für den Heizölkauf.
- Heizölpreise für Deutschland vergleichen
- Tipps zum Heizölkauf
- Tipps zur Heizöl-Lieferung
- sueddeutsche.de – Weiterführende Informationen zur Leitzinssenkung der EZB
- faz.net – Die aktuelle Lage in der Ukraine-Krise