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IEA senkt Prognose für weltweite Ölnachfrage

Grafik zu IEA senkt Prognose für Nachfrage nach Öl

Am 13. September 2016 erschien der neue Öl-Markt-Report der International Energy Agency (IEA), die sich als Kooperationsplattform von derzeit 29 Staaten monatlich zur Entwicklung auf den Märkten äußert. Das Unternehmen meldet im September-Report eine deutlich schneller zurückgehende Nachfrage nach Öl im Vergleich zu bisherigen Prognosen. Die Einschätzung dürfte den Ölpreis weiterhin unter Druck setzen.

Nachfragezuwachs nach Öl wird auch in 2017 geringer ausfallen

Das aktuelle Fazit lautet: die globale Nachfrage nach dem schwarzen Gold ist schneller zurückgegangen, als dies bislang angenommen worden war. Für das Jahr 2016 wird ein Zuwachs von 1,3 Millionen Barrel pro Tag erwartet, was einer Herabstufung von 0,1 Millionen Barrel pro Tag in Bezug auf die bisherigen Prognosen bedeutet. Als Ursache wird die Verlangsamung in der Nachfrage im dritten Quartal 2016 angeführt. Das Momentum dürfte sich weiter abschwächen, für 2017 werden sogar nur noch 1,2 Millionen Barrel pro Tag erwartet, da die grundlegenden makroökonomischen Bedingungen nach wie vor als unsicher eingeschätzt werden.

Förderquoten sinken insgesamt leicht

In der Zwischenzeit fielen die weltweiten Öl-Lieferungen im August um 0,3 Millionen Barrel pro Tag, insbesondere durch die Nicht-OPEC-Staaten wurde das Ergebnis gedrückt. Mit 96,9 Millionen Barrel pro Tag ging die Förderung auch im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,3 Millionen pro Tag zurück – bewegt sich aber nach wie vor nahe einer Rekordhöhe, die lediglich durch den Einbruch bei den Nicht-OPEC-Staaten verzerrt wird. Es wird erwartet, dass die Förderung außerhalb der OPEC-Staaten im Jahr 2017 wieder um 380.000 Barrel pro Tag wachsen wird. Diese Entwicklung relativiert sich unter Berücksichtigung des Rückgangs von 840.000 Barrel pro Tag in diesem Jahr.

OPEC-Staaten fördern so viel Öl wie noch nie

Die Rohölproduktion der OPEC erreichte im August 33,47 Millionen Barrel pro Tag, was als Belastungstest der Aufnahmemöglichkeiten gewertet werden kann. Die Produzenten im Mittleren Osten haben ihre Hähne weit geöffnet: Kuweit und die Vereinigten Arabischen Emirate haben ihre Höchstmarken übertroffen, der Irak erhöht gleichfalls seine Lieferungen. Die Förderung in Saudi-Arabien bewegt sich ebenfalls auf einem Rekordwert, während der Iran daran arbeitet, das Niveau aus der Zeit vor den Sanktionen wieder zu erreichen. Insgesamt konnte die OPEC im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 930.000 Barrel pro Tag mehr liefern.

OPEC-Staaten bauen Lagerbestände aus

Die OPEC konnte jedoch ihre Vorräte auf diese Weise drastisch ausbauen: von 32,5 Millionen im Juli zu einem neuen Rekordwert von 33,11 Millionen Barrel im August. Als die Raffinerie-Aktivitäten ein Sommerhoch erreichten, sanken die Rohölbestände nicht wie erwartet – bis die USA im späten August von einem außergewöhnlichen Sturm getroffen wurden.

September-Report der IEA drückt Ölpreis

Anfang August stiegen die Ölpreise im Rahmen einer im Sommer verstärkten Nachfrage nach Öl von einem Vier-Monats-Tief bei 42 US-Dollar auf rund 50 US-Dollar für das Barrel. Als der Report der Internation Energy Agency für September verfasst wurde, war Brent wieder auf 48,45 US-Dollar gefallen, während WTI bei 46,35 US-Dollar je Barrel notierte.

Weitere Ölpreisentwicklung ist von Entscheidung über Förderquoten abhängig

Welche Schlüsse lassen sich für die künftige Entwicklung auf dem Ölmarkt ziehen? Die Überproduktion der OPEC-Staaten sorgt für volle Lager, dabei wird insbesondere der Iran seine Förderung noch intensivieren. Darüber hinaus werden auch die Nicht-OPEC-Produzenten, die teilweise wetterbedingt, teilweise aus politischen Gründen weniger gefördert haben, wieder an den Markt zurückkehren. Abzuwarten bleibt die OPEC-Tagung, die sich wieder mit einer Drosselung der Förderquoten befassen wird, um die Preise stabilisieren zu können. Fakt ist, dass sowohl Saudi-Arabien oder Russland als auch die Fracking-Unternehmen in den USA nicht auf Dauer mit einem derart niedrigen Ölpreis auskommen können. Sollte sich hier eine Einigung abzeichnen, dürfte die Niedrigpreisphase selbst bei einer weiterhin schwachen Nachfrage aus der Wirtschaft beendet werden.

Was bedeutet das für die Heizölpreis-Entwicklung?

Ob Heizöl in den nächsten Tagen und Wochen teurer oder billiger wird, hängt ebenfalls maßgeblich von der Entscheidung über eine Förderquoten-Beschränkung beim Rohöl ab. Einigen sich die OPEC-Staaten auf eine Obergrenze, ist das als Signal für steigende Rohölpreise zu werten. Analog wird sich aller Voraussicht nach der Heizölpreis entwickeln. Gibt es bei der nächsten die OPEC-Tagung wiederum keine Einigung, können sich Ölverbraucher weiterhin über günstige Beschaffungskosten freuen.

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